Wie eine Kita im afrikanischen Malawi aussieht, weiß wohl kaum jemand. Die Kinder des DRK-Familienzentrums in Lemgo aber schon. Genauso wissen die Kinder in der MALO A MCHEREZO-Kindertagesstätte nun, dass die Kinder in deutschen Kitas ihren Mittagsschlaf in kleinen Kinderbetten machen und wie viel Verkehr auf deutschen Straßen herrscht – für malawische Verhältnisse völlig unvorstellbar.
Die Idee für diesen interkulturellen Austausch hatte Jenny Löwen, Erzieherin im DRK-Familienzentrum Lemgo. Sie verbrachte ihre Jugend zum Teil in Malawi, wo ihr Vater arbeitete. In diesem Jahr hatte sie nun die Gelegenheit, in einem Kinderdorf in ihrer alten Heimat zu hospitieren. Schon vor dem Besuch des malawischen MALO A MCHEREZO-Kinderdorfes hat sie sich mit dem Montessori-Kindergarten in Verbindung gesetzt und überlegt, wie man beide Kitas in Verbindung bringen könnte.
Schnell war die Idee geboren, Bilder, Geschenke und Geschichten aus den Kitas auszutauschen. Mit den Lemgoer Kita-Kindern bastelte sie ein Memory mit Fotos aus der Einrichtung, das sie als Gastgeschenk mit nach Afrika nahm. Dafür hat sie aus Malawi einen von den Kindern selbstgemachten Ball mitgebracht. Die Kinder des DRK-Familienzentrums in Lemgo staunten nicht schlecht, als sie den landestypischen malawischen Fußball zum ersten Mal sahen, unterscheidet er sich doch deutlich von den Lederbällen hierzulande: aus Plastiktüten, gepresst und über der Glut erhitzt, damit sie sich zusammenziehen und verbinden.
Das Malawi-Projekt wird nun im Lemgoer Familienzentrum weitergeführt. Mit den Kindern werden Fotos und Videos aus Malawi angeschaut und es wird malawisch gekocht. „Wir sind gespannt, was sich aus diesem kulturübergreifenden Projekt noch ergibt und freuen uns über diese Zusammenarbeit“, berichtet Jenny Löwen.